Das Baby im 3. Monat





2 aufregende Monate mit dem Baby sind nun schon vorüber und die meisten Eltern haben sich nach 2 Monaten bereits an das neue Familienleben mit dem kleinen Nachwuchs gewöhnt. Nichtsdestotrotz warten noch viele weitere, spannende Monate und Momente mit deinem Säugling auf dich, deinen Partner und die Geschwister, wenn bereits welche zur Familie zählen.

Im 3. Lebensmonat findet bei Babys in einigen Bereichen ein kleiner Entwicklungsschub statt. Anhand verschiedener Merkmale kann man die fortschreitende Entwicklung eines Kindes im 3. Monat feststellen. Dazu zählen als signifikantestes Kennzeichen die Wachstumskurve, die Aufmerksamkeit und motorische Aktivität des wachen Kindes, die wöchentliche Gewichtszunahme und das Schreiverhalten.

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Auch Kinderärzte orientieren sich an diesen Merkmalen, um die Entwicklung eines Babys zu bewerten. Deshalb kannst du auch jederzeit den Kinderarzt bezüglich der Entwicklung deines Kindes befragen und wichtige Tipps und Informationen in Bezug auf die Pflege und den Umgang mit deinem Kind einholen. Bestimmt hat dir auch deine Hebamme schon erklärt und gezeigt, wie man das Baby wickelt und badet. Diese grundlegenden Tätigkeiten werden dich auch noch in den nächsten Monaten beim liebevollen Umgang mit deinem Baby begleiten.

 

Körperlicher Zustand & physische Entwicklung des Babys im 2. Monat

Jetzt ist dein Baby schon 3 Monate alt und entwickelt sich immer weiter und wird größer und größer. Vielleicht fragst du dich, wie groß und wie schwer dein Baby mit 3 Monaten ist: In den ersten Lebensmonaten eines Kindes nimmt dessen Gewicht und Längenwachstum relativ stark zu. So wächst das Baby auch im 3. Lebensmonat durchschnittlich 3,5 cm, d.h. ca. 1 mm pro Tag, und gewinnt zusätzlich zwischen 80 g und 300 g an Gewicht. Ein Wachstumsschub ist im 3. Lebensmonat also ganz normal, auch Koliken gehören bei einigen Säuglingen in einem Alter von 3 Monaten leider dazu. Was du gegen Koliken machen kannst, verrät dir der Kinderarzt oder deine Hebamme.

Allerdings lassen sich Babys nur schwer exakt messen und auch die Gewichtsangaben variieren von Kind zu Kind. Sichere Auskunft über das Wachstum deines Kindes erhältst du am besten beim Kinderarzt. Dieser stellt die Entwicklung des Kindes anhand der kindlichen Gewichts- und Längenkurven fest, die er mit den voreingetragenen Normkurven – den sogenannten Perzentilenlinien – abgleicht.

 

Perzentilenlinien

Bestenfalls verlaufen die individuellen Kurven möglichst parallel zu den Perzentilenlinien, was auf eine konstante und normale Kindsentwicklung schließen lässt. Ebenso wie das Gewicht und die Körperlänge nimmt auch das Kopfwachstum des Kindes im 3. Monat zu, wobei sich die eigene Kopfform im Laufe der ersten 12 Monate entwickelt und durch erbliche Merkmale sowie die Einwirkung der Schwerkraft geprägt wird.

 

Babys & Erkältungen

Die Fontanelle, d.h. die kleine „Lücke“ zwischen den Schädelplatten, verschließt sich bei den meisten Kindern hingegen erst zwischen dem 6. und 24. Monat. Obwohl Babys in den ersten Lebensmonaten aufgrund der mütterlichen Abwehrstoffe überwiegend vor schweren bakteriellen Infektionen geschützt sind, sind sie trotzdem anfällig für virale Infektionen. Erkältete Erwachsene und erkältete Kinder sollten daher keinen Kontakt zu Säuglingen haben, da diese sich ansonsten anstecken könnten, was ihre Atmung sehr stark beeinträchtigen könnte. Husten und Schnupfen sind für so einen kleinen Knirps von 3 Monaten auch nicht besonders angenehm, aber leider lässt es sich nicht immer vermeiden, dass sich dein Baby irgendwo ansteckt und erkältet.

 

Beziehungsverhalten zwischen Eltern & Baby im 3. Monat

Auch im 3. Lebensmonat ist das Bedürfnis nach Zärtlichkeit und Nähe sowohl bei dem Baby als auch bei den Eltern sehr hoch und sollte so oft wie möglich befriedigt werden, um die Bindung zwischen Eltern und Kind zu stärken. Ob das Kind übrigens im Elternbett oder in seinem eigenen Bettchen schläft, solltest du mit deinem Partner besprechen und dann gemeinsam mit ihm darüber entscheiden. Außerdem kann dir deine Hebamme oder der Kinderarzt die möglichen Vorteile (schnelleres Einschlafen des Kindes in der Nähe der Eltern und Geborgenheit auch beim Schlafen) und die möglichen Nachteile (plötzlicher Kindstod, reduzierte Intimität zwischen den Eltern) der Übernachtung des Kindes im Elternbett erläutern.

 

Beistellbett, Wiege oder Stubenwagen

Die Entscheidung für oder gegen die Übernachtung des Kindes im Elternbett ist also eine Individuelle und sollte daher auch vom Umfeld der jungen Familie als solche akzeptiert werden. Im Allgemeinen jedoch ähneln sich die meisten Eltern im Umgang mit ihrem Kind, denn fast alle Eltern passen sich den beschränkten Aufnahme- und Ausdrucksmöglichkeiten des Kindes intuitiv an. Dabei wirkt ihr Verhalten übertrieben, vereinfacht und repetitiv im Ausdruck.

 

Phase des aneinander Gewöhnens

Bei der Interaktion mit ihrem Kind ahmen viele Eltern außerdem das Kind nach, womit sie dem Kind sein Verhalten und seine Emotionen widerspiegeln. Alles in allem sind die ersten drei Monate sowohl für die jungen Eltern als auch für das Baby vor allem eine Periode des sich Kennenlernens und sich aneinander Gewöhnens. Dafür brauchen die jungen Familien Zeit, Ruhe, Akzeptanz und Unterstützung bei der Kinderbetreuung, beispielsweise von Familienangehörigen, von Freunden und vom Staat. Wenn diese Voraussetzungen gewährleistet sind, dann haben diese jungen Familien, ebenso deine, auch in den nächsten Monaten eine wunderschöne Zeit mit ihren Kindern.

 

Motorische Fähigkeiten des Babys im 3. Monat

Neben den motorischen Entwicklungen, die das Baby bereits im 1. und 2. Monat durchlebt, kommt nun im 3. Monat auch hinzu, dass das Baby allmählich die Kontrolle über seinen Kopf entwickelt. Das bedeutet, dass viele Babys schon im 3. Monat den Kopf im Sitzen und in der Bauchlage aufrecht halten können und somit eine Kopfkontrolle besitzen. Wenn das Baby wach ist, sollte es sich abwechslungsweise in Rückenlage, Bauchlage und einer halb aufrechten Sitzstellung, wie es beispielsweise in einer Babywippe der Fall ist, befinden.

Diese verschiedenen Körperpositionen und das Heben des Köpfchens sind deshalb gut, da das Baby dadurch verschiedene Möglichkeiten hat, um mit den Händen oder anderen Gegenständen zu spielen, mit den Beinen zu strampeln und zu beobachten, was um ihn herum, zum Beispiel im Familienalltag, passiert. Beim Schlafen hingegen sollte das Baby auf dem Rücken liegen, da viele Babys so unter anderem besser atmen können. Wenn sich das Baby dabei allerdings offensichtlich unwohl fühlt, dann kann es auch in diejenige Körperstellung hingelegt werden, in der es sich merklich behaglicher fühlt. Über alternative Schlafpositionen klärt dich deine Hebamme oder auch der Kinderarzt auf.

 

Schlaf- & Schreiverhalten des Babys im 3. Monat

Je angenehmer die Schlafposition für das Baby ist, desto weniger schreit das Baby. Dieser Umkehrschluss ist zwar durchaus berechtigt, aber es gibt noch andere Faktoren, die Einfluss auf das Schlaf- und Schreiverhalten bei Babys haben. Im 3. Lebensmonat haben die meisten Babys ihren Schlaf-Wach-Rhythmus an den Tag-Nacht-Wechsel angepasst, wobei ca. 70% der Babys im 3. Monat bereits durchschlafen, d.h. 6 bis 8 Stunden ohne Unterbrechung zu schlafen.

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Letztendlich ist das Schlafverhalten des Kindes ebenso wie die Entscheidung für oder gegen das Familienbett eine individuelle Angelegenheit, bei der dich vor allem deine Hebamme unterstützend beraten kann. Da eben jedes Kind unterschiedlich ist, lässt sich nicht sagen, wie lange und wie viel dein Baby im 3. Monat schläft. Vielleicht hast du Glück und dein kleiner Schatz schläft schon durch, oder aber du musst dich noch ein wenig gedulden.

 

Seelisches & körperliches Wohlbefinden

Prinzipiell ist das Baby für sein seelisches und körperliches Wohlbefinden auf körperliche Nähe und liebevollen Kontakt mit den Eltern angewiesen. Allerdings ist dieses Bedürfnis je nach Kind verschieden ausgeprägt. Die Schlafsituation des Kindes sollte daher so gestaltet sein, dass diese das kindliche Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit so gut wie möglich befriedigt und gleichzeitig auch die elterlichen Bedürfnisse so gut wie möglich berücksichtigt.

 

Unspezifische Schreien

Wie das Schlafverhalten ist auch das Schreiverhalten von Kind zu Kind anders. Zwar sind es oft die gleichen Gründe, wie zum Beispiel Hunger, nasse Windeln oder Müdigkeit, die das Schreien auslösen, aber das Ausmaß und die Dauer des Schreiens ist von der kindlichen Disposition abhängig. Das unspezifische Schreien, d.h. Schreien ohne bestimmten Grund, tritt vor allem in den Abendstunden auf. Wenn das Kind schreit, können die Eltern diese Schreiperioden mithilfe verschiedener Methoden reduzieren, wenn auch nicht vollkommen verhindern.

Indem du das Kind regelmäßig über den Tag verteilt herumträgst, dich spielerisch mit dem wachen, 3 Monate alten Baby beschäftigt und einen regelmäßigen Tagesablauf mit Mahlzeiten, Schlafenszeiten und anderen Aktivitäten wie Spazieren gehen einhältst, wird das Kind beruhigt und dessen Schreiphasen verkürzt. Im Allgemeinen nimmt das Schreien des Babys bis zum Ende des 3. Monat ab, so dass für die meisten Eltern und für deren Nachbarn eine ruhigere Zeit beginnt.

 

Spielverhalten & Sprachentwicklung des Babys im 3. Monat

Dein Baby kann mit 3 Monaten schon eine ganze Menge: Was also kannst du mit deinem Baby im 3. Monat spielen und wie kannst du es beschäftigen? Auch im 3. Lebensmonat steht in Bezug auf das Spielverhalten des Babys das soziale Spiel und das Spiel mit den eigenen Händen im Vordergrund. Beim sozialen Spiel wird eine Bezugsperson einbezogen, die sich solange liebevoll und interessiert mit dem Baby beschäftigt, bis sich das Kind von selbst wieder abwendet und das Interesse am Spiel verliert. Das Spiel mit den Händen als eigene Beschäftigungsform des Säuglings setzt sich daraus zusammen, dass das Baby seine Hände in den Mund nimmt, die Hände betrachtet und die Hände betastet.

Generell lernt das Baby in den ersten drei Monaten durch diese Art des Spiels seine eigenen Hände kennen, wobei dieses Spielen der Vorbereitung auf das Greifen, welches zwischen dem vierten und dem fünften Lebensmonat einsetzt, dient. Das Baby ist nicht nur am Spielen interessiert, sondern auch an der Stimme seiner Bezugspersonen. Babymassage- oder PEKiP-Kurse können Babys körperliche und seelische Entwicklung zusätzlich fördern.

 

Babysprache

Normalerweise kommt ein Baby mit einem funktionstüchtigen Gehör auf die Welt und kann daher von Anfang an Stimmen, Laute und Geräusche wahrnehmen. Allerdings ist es vor allem am Ausdruck der Stimme interessiert, da es den Inhalt der gesprochenen Sprache noch nicht versteht. Um also mit einem Baby zu kommunizieren, ist die sogenannte „Babysprache“, langsames Sprechen, übertriebene Betonung und viele Vokale, der Erwachsenen ein gutes Kommunikationsmittel, da dies der Aufnahmefähigkeit des Babys entspricht. Bis zum Ende des 3. Monats drückt sich das Baby deshalb immer weniger durch Schreien und stattdessen immer mehr durch Vokalisieren aus. Wieder ein Punkt, den du in Babys Entwicklungskalender markieren kannst.

 

Ernährung des Babys im 3. Monat

Die Ernährung des Babys im 3. Monat unterscheidet sich nicht von der Ernährung im 1. und im 2. Monat. Die Nahrung für das Baby besteht daher auch im 3. Lebensmonat aus der Muttermilch, welche entweder durch das Stillen an der mütterlichen Brust oder nach dem Abpumpen der Muttermilch durch eine Trinkflasche verabreicht wird, oder sie besteht aus der künstlich hergestellten Säuglingsmilchnahrung, die natürlich ausschließlich über eine Trinkflasche verabreicht wird. Mit der Beikosteinführung sollte frühestens im 4. Monat begonnen werden.

Der Unterschied zwischen Muttermilch und Säuglingsmilchnahrung liegt darin, dass der Säuglingsmilchnahrung die Abwehrstoffe der Muttermilch fehlen. Die Art und Weise, wie ein Baby letztendlich gefüttert wird, d.h. durch das Stillen an der Brust oder mit der Flasche, hat keinen erwiesenen Einfluss auf die Mutter-Kind-Bindung. Das bedeutet, dass eine Mutter, die ihr Kind mit der Flasche füttert, genauso eine intensive Bindung zu ihrem Kind aufbauen kann wie eine Mutter, die ihr Kind an der Brust stillt.

Wie oft ein Baby im 3. Monat ernährt/gestillt werden möchte und wie viel Muttermilch bzw. Mahlzeiten es dann zu sich nehmen will, ist von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Einige Kinder trinken doppelt so viel wie andere Kinder im gleichen Alter, wobei die tägliche Trinkmenge kaum vom kindlichen Körpergewicht abhängt.

Körperpflege des Babys im 3. Monat

Auch beim Thema Körperpflege verhält es sich im 3. Monat des Kindes genauso wie im 1. und 2. Monat. Regelmäßiges Windelwechseln und sanfte Körperpflege sowie wöchentliches Baden dienen der kindlichen Sauberkeit, seinem Wohlbefinden und der Eltern-Kind-Bindung.

 

Babynagelschere für Babys Finger

Wichtig ist, dass bei der Körperpflege auf babyhautfreundliche Produkte geachtet wird und auf den Gebrauch von Wattestäbchen, alkoholhaltigen Produkten und Mitteln mit ätherischen Ölen verzichtet wird. Wie du dein Baby optimal pflegst und seine Windeln wechselst, hat dir wahrscheinlich deine Hebamme erklärt und bestenfalls sogar vorgeführt. Auch die Verwendung einer Nagelschere zum Schneiden der kindlichen Finger- und Zehennägel ab dem 3. Lebensmonat soll dir deine Hebamme erklären und gegebenenfalls gemeinsam mit dir ausprobieren.

 

Ärztliche Untersuchungen im 3. Lebensmonat

Der 3. Monat des Babys ist ebenso spannend für junge Eltern wie der 1. und der 2. Monat, da sich auch hier viele Entwicklungen des Babys fortsetzen. Da jedes Kind einzigartig ist, sind auch die kindlichen Entwicklungen in den verschiedenen Bereichen individuell. Nichtsdestotrotz kann der Kinderarzt oder auch die Hebamme anhand des Schreiverhaltens, der Aufmerksamkeit und motorischen Aktivität des wachen Kindes und der wöchentlichen Gewichtszunahme sowie der Wachstumskurve feststellen, wie sich dein Baby entwickelt.

Daher ist es durchaus sinnvoll, regelmäßig den Kinderarzt aufzusuchen oder die Hebamme um Rat zu fragen und eine professionelle Einschätzung bezüglich der kindlichen Entwicklung zu erhalten. Denn mit einem guten Gewissen bezüglich der gesunden Entwicklung eures eigenen Kindes können du und dein Partner dann auch die nächsten Monate und Jahre deines Kindes unbesorgt genießen.

 

U4 & 2. Grundimmunisierung der 6-fach-Impfung

Auch im 3. Lebensmonat deines Babys stehen wieder Arztbesuche auf dem Stundenplan. Ab einem Alter von 12 Wochen steht die 4. frühkindliche Vorsorgeuntersuchung (U4) und damit auch in der Regel die 2. Immunisierung der 6-fach-Impfung (Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Poliomyelitis, HIB & Hepatitis B) an. Fragen zu den Impfungen besprichst du am besten mit deinen Kinderarzt.

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