Interview mit Christin Jost – Mama-Bloggerin zum Thema Hausbau




Christin, auf deinem Blog lässt du die Leser an der Fertigstellung eures “Ökohauses” teilhaben. Magst du uns mehr über dieses Konzept verraten?

Sehr gerne 🙂 . Wir sind – wie du schon verraten hast – auf dem Weg zum Eigenheim. Neben all den „üblichen“ Wünschen wie z.B. Speisekammer, Gästezimmer, ein zweites Bad usw. war uns vor allem der ökologische Aspekt wichtig. Wir finden es elementar, etwas zum Ressourcenschutz beizutragen. Darüber hinaus wollen wir aber natürlich selbst von den Möglichkeiten, die uns beim Hausbau gegeben sind, profitieren. Dazu zählt vor allem auch, den Strom selbst zu erzeugen und zu speichern.

Unser Konzept sieht also vor, dass wir ein Plusenergiehaus auf KfW40+ Standard bauen. In der Theorie bedeutet dies u.a., dass das Haus selbst so viel Strom produziert, wie es benötigt bzw. mehr und den verbleibenden Strom hausintern speichert oder sogar einspeist. Erreicht wird dies durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach nebst Batteriespeicher.

Darüber hinaus hat das Hauskonzept Auswirkungen auf das Heizen: Durch den Einsatz einer Luft-Luft-Wärmepumpe mit Wärmerückgewinnung sind wir völlig unabhängig von Gas oder Öl und verringern den CO2-Ausstoß unseres Hauses um bis zu 60%. Ein Vorteil dieser Be- und Entlüftungsanlage sind der permanent gefilterte Luftaustausch und eine erhebliche Minderung von Staub und Pollen in der Raumluft.

Generell meint die Bezeichnung KfW 40+: Ein Haus muss 60% weniger Energie verbrauchen als der Neubau-Standard und – wie bereits erwähnt – Strom produzieren und speichern (dafür steht das +).

Damit holen wir für uns als Familie, vor allem in die Zukunft gedacht, das Beste raus und tun etwas Gutes für die Umwelt. Diese Bauweise wird übrigens von der EU als zukünftiger Standard ab 2021 herangezogen.

 

Wann macht sich die Investierung in ein solches Haus rentabel?

Zugegeben – die Kosten sind für diese Ausstattung nicht unter den Tisch zu kehren. Gehen wir mal rein von der Anschaffung einer Photovoltaikanlage aus, muss man zwischen einer energetischen und kalkulatorischen Amortisation unterscheiden.

Energetisch bedeutet, wann die Anlage selbst mehr Strom produziert hat, als bei der Produktion der Anlage verbraucht worden ist – das sind ca. 5 Jahre! Reden wir darüber, wann sich die Kosten der Anschaffung gegenüber den Einsparungen des Stroms amortisieren, liegen wir je nach Anlagengröße bei 11-15 Jahren.

Darüber hinaus darf man nicht vergessen, dass man überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einspeisen kann. Die Einspeisevergütung ist zwar in den vergangenen Jahren unattraktiver geworden – trotz allem lassen sich hier „Einnahmen“ generieren. Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet für Effizienzhäuser außerdem attraktive Kreditangebote mit verbundenen Zuschüssen an, die nicht zurückgezahlt werden müssen.

 

Wie war dein Gefühl, als du zum ersten Mal das neue Heim betreten hast?

Der Besuch im Musterhaus war für uns „Liebe auf den ersten Blick“. Wir haben uns angeschaut – ein Blick hat gereicht und die Sache war klar. Umso mehr Details wir zum Haus bekamen, desto sicherer waren wir in unserer Entscheidung, dass wir es so und nicht anders möchten.

Was sind deiner Meinung nach die 3 wichtigsten Überlegungen, die eine Familie vor der Planung des ersten Eigenheims anstellen sollte?

Im ersten Schritt steht ein sehr wichtiges Thema:

  • Neubau oder Bestandsimmobilie. Dazu hatte ich bereits auf unserem Blog eine Orientierungshilfe gegeben.
  • Was brauchen und wollen wir? Was ist uns wichtig? Es hilft ungemein, Wünsche und Anforderungen im Vorfeld zu notieren.
  • Was kann und will ich mir leisten? Ein Vorgespräch bei der Bank hilft, um das eigene Budget zu ermitteln und mit den eigenen Vorstellungen abzugleichen.

 

Das Thema “Kindersicherheit” sollte in jedem Haus berücksichtigt werden. Wie seid ihr mit dem Thema umgegangen? Auf was sollte ganz besonders geachtet werden?

Zum einen gibt es natürlich wie so oft das Problem der Treppensicherung. Hier wird es ganz klassisch – wie bei uns in der Wohnung jetzt – ein Treppenschutzgitter geben. Darüber hinaus werden wir natürlich wieder dafür Sorge tragen, eine „Ja-Umgebung“ zu schaffen, um Nora bestmöglichen Freiraum in ihrer Entfaltung geben zu können. Wer unseren Blog kennt, weiß, dass wir große Montessori-Fans sind und im Haus etliches davon umsetzen wollen z.B. einen eigenen Waschtisch für unsere Kleine.

Wer uns weiterhin bei unserem Hausbauprojekt folgen möchte: Wir freuen uns über Leser auf unserem Hausbaublog.

 

Kontakt

Christin Jost
www.unser-kleines-ich.de
Mail: info@unser-kleines-ich.de

nach oben