Interview mit Sandra Werlich-Praetzel – babys10-Expertin für Stillberatung in Hamburg



Was sind die häufigsten Ursachen, warum Mütter eine Stillberaterin in Hamburg aufsuchen?

Einer der häufigsten Gründe, warum Mütter mich kontaktieren, sind Schmerzen beim Stillen. Nicht korrektes Anlegen oder eine falsche Saugtechnik vom Kind können dann zu wunden Brustwarzen führen. In den ersten Tagen nach der Geburt kann das Ansaugen etwas unangenehm sein, jedoch sollte es nicht schmerzhaft sein oder zu äußerlichen Verletzungen führen.

Zu wenig oder zu viel Milch, ein Milchstau oder Unsicherheiten beim Stillen sind ebenfalls häufig Gründe dafür, dass Mütter in Hamburg eine Stillberaterin aufsuchen.

 

Wie läuft eine Stillberatung in Hamburg genau ab?

Wie eine Stillberatung bei meinen Kollegen abläuft, kann ich natürlich nicht genau sagen. Bei uns läuft der Erstkontakt meist übers Telefon, bei dem dann auch schon der eine oder andere Tipp mitgegeben werden kann. Wir vereinbaren dann einen Termin in der Praxis oder bei der Familie zuhause.

Die Wünsche der Rat suchenden Familien sind sehr vielfältig, daher ist jede Stillberatung so individuell wie jedes Problem und jede Familie. Manche Mütter möchten eine persönliche Beratung, andere suchen Antworten auf bestimmte Fragen oder wünschen sich Informationen zum Stillen, zur Stillbeziehung, zur Medikamenteneinnahme oder auch Tipps zum Abstillen. Wieder andere Mütter kommen mit einem konkreten Problem oder auf Empfehlung der Hebamme zu uns.

Zu einer ausführlichen Stillberatung gehören ein Gespräch über den bisherigen Verlauf, die Beobachtung einer Stillmahlzeit, bei Bedarf auch eine Untersuchung der Brust oder vom Mund des Babys. Im Anschluss finden wir dann gemeinsam eine Lösung für das Stillproblem. Wir begleiten die Familie solange, bis wir das optimale Ergebnis für Mutter und Kind gefunden haben.

 

Wo liegt der Unterschied zwischen der Beratung einer Hebamme und dir als Stillberaterin?

Die Basis-Stillberatung wird meistens im Wochenbett von der Hebamme übernommen. Wenn die Stillprobleme größer sind oder Erkrankungen bzw. Probleme auftreten, die eine Hebamme an ihre Grenzen stoßen lässt, oder die mit der normalen Wochenbettnachsorge nicht behoben werden können, verweist eine Hebamme ggf. an eine Stillberaterin oder IBCLC. Eine Stillberaterin IBCLC hat medizinisches Hintergrundwissen und eine intensive Ausbildung auf dem Gebiet Still-und Laktationsberatung. Viele Familien kontaktieren eine Stillberaterin aber häufig auch auf eigenen Wunsch zusätzlich zu ihrer Hebamme, um noch mehr Hilfe und Unterstützung zu bekommen.

 

Welche Vorteile bietet das Stillen hinsichtlich der Gesundheit sowie der Mutter-Kind-Beziehung?

Muttermilch ist immer optimal zusammengesetzt, hat die richtige Temperatur, ist kostengünstig, umweltschonend und bietet viele Antikörper für das Kind. Dadurch sind gestillte Kinder weniger krank. Stillen ist eine gute Prävention für Übergewicht und chronische Krankheiten, Diabetes, Krebserkrankungen im Kindesalter und Allergien.

Für die Mutter bietet Stillen eine Prävention gegen Osteoporose und Diabetes Typ 2. Stillen mindert zudem das Risiko an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken. Darüber hinaus unterstützt das Stillen die hormonelle Umstellung von „schwanger“ auf „Mutter sein“. Die Hormone Oxytocin und Prolaktin, die beim Stillen ausgeschüttet werden, fördern die Bindung zwischen Mutter und Kind und sorgen so für ein positives Gefühl beim Stillen.

Hierzu möchte ich aber noch sagen, dass Mütter, die sich gegen das Stillen entscheiden oder bei denen das Stillen aus unterschiedlichen Gründen nicht klappt, eine genauso schöne Beziehung zum Kind aufbauen können wie Still-Mütter.

 

Wie viel kostet eine Stillberatung in Hamburg? Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?

Eine Stillberaterin IBCLC oder Stillberaterin DAIS (Deutsches Ausbildungsinstitut für Stillbegleitung) kann ihr Honorar selber bestimmen. Die Sätze variieren von ca. 45 €/Std. bis um die 120 €/Std. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass der Durchschnitt bei 65-85 €/Std. liegt. Es kommt auch auf die Qualifikationen der Stillberaterin an. Die Kosten werden z. Zt. leider noch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, in Einzelfällen sind Kostenübernahmen jedoch möglich.

Es gibt auch noch die ehrenamtlichen Stillberaterinnen von der Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen (AFS) und La Leche Liga (LLL).

 

Welches kinderfreundliche Café oder Restaurant in Hamburg empfiehlst du jüngeren Müttern mit ihren Babys?

Wir haben in Hamburg viele tolle Cafés, die sehr kinderfreundlich sind. Das Deike-Café und Bistro in der Lutterothstr. 5 in Hamburg ist sehr kinderfreundlich – es gibt im Vorgarten Spielzeug sowie eine große Sandkiste und man trifft im Café viele Mütter mit Babys.

In Hamburg haben wir außerdem den ersten NALANDIA Club (Stahltwiete 19a), den sollte definitiv jede Familie kennen und dort in Ruhe mit oder ohne Kind (liebevolle Betreuung ist möglich) einen Kaffee trinken. Für die Kinder gibt es eine tolle Spielwelt, da möchte man am liebsten selber wieder Kind sein 🙂 .

Kontakt:
Sandra Werlich-Praetzel
www.stillmuments.de

Mail: info@stillmuments.de

 

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